Gütersloh (zog). Der Kader alternativlos, der Angriff harmlos, die Abwehr wehrlos, das Rückzugsverhalten kopflos. In dieser Verfassung ist die HSG Gütersloh in der Handball-Landesliga chancenlos. Die 19:34-Heimniederlage der personell weiter arg gerupften und mit vielen angeschlagenen Spielern angetretenen Gütersloher weckte Befürchtungen an einen freien Fall.
Während gestern in Hallennähe bei schönstem Spätsommerwetter auf der Kirmes das Leben tobte und selbst die Schiedsrichter keinen Parkplatz fanden, sodass die Partie mit Verspätung begann, herrschte in der Innenstadhalle Tristesse. Immerhin glichen die Gütersloher einen 3:6-Rückstand noch zum 6:6 aus, doch bis auf Justus Giersch ging aus dem Rückraum keine Torgefahr aus.
So häuften sich die Ballverluste, und es rollte Gegenstoß auf Gegenstoß auf das HSG-Tor zu. Entsprechend oft wurden da Eugen Rogalski und Ture Küsener im Stich gelassen. Allerdings bekam das Torwartduo auch von Außen kaum einen Ball zu fassen. So wuchs der Rückstand zur Pause auf 10:17 an.
Mit einer 3:2:1-Abwehr und der Einwechslung des stark erkälteten Alexander Hark kam mehr „Griffigkeit“ in die Defensive. Doch dieser Effekt war mit dem Vier-Tore-Lauf der Weher vom 14:21 zum 14:25 verpufft. Am Ende ergaben sich die Gastgeber in ihr Schicksal und warfen nicht mal 20 Tore.
„Wir sind in dieser Besetzung nicht konkurrenzfähig. Ich hab ja kaum einen Rückraumspieler. Wenn wir dann mal durch sind, verkegeln wir die Bälle noch“, hatte auch Uwe Walter gesehen, dass fast 70 Prozent der Gegentreffer aus Kontern resultierten.
HSG: Rogalski/Küsener – Schönborn (1), Schicht (1), Giersch (8), Diekmann (4/2), Kollenberg, Hark (1), Peperkorn (3), Walter (1), Genuit (n. e.)