„Nach dem komplett vergeigten Hinspiel und aufgrund der Tabellensituation müsst ihr auftreten, als wenn ihr sie auffressen wollt“, hatte Jochen Borcherding, Trainer des Derby-Gastgebers HSG Gütersloh, vor der Bezirksligapartie gegen die HSG Rietberg-Mastholte martialische Worte in der Kabine gewählt. Das nahmen seine Spieler zum Glück nicht wörtlich, der Appell fand aber Gehör. Denn mit dem klaren Plus an Durchsetzungskraft- und willen im Angriff sowie einer soliden Abwehr vor dem starken Keeper Bojan Solev setzte sich die Gütersloher HSG klar mit 28:21 (11:8) durch und kam bis auf einen Punkt an den Tabellenneunten heran.
„Gegen eine körperbetonte Abwehr fehlte uns im zweiten Durchgang die Robustheit im Angriff. Aber meine Mannschaft ist im Schnitt auch erst 21 Jahre alt“, hofft Gästetrainer Björn Kanning nun im kommenden Heimspiel gegen Senne auf zwei Punkte und wieder mehr Abstand auf die Abstiegszone, die im ungünstigsten Fall aus drei Mannschaften bestehen kann.
Bis zum 7:7 war die Partie offen, nach der Pause setzte sich Gütersloh ab. „Da sind die Rädchen mal wie gewünscht ineinander gelaufen“, freute sich der Trainer. „Wir spielen keinen Filigran-Handball, sondern kommen über den Kampf“, bilanzierte Borcherding, der in diesen Tagen ein finales Gespräch in Sachen Vertragsverlängerung mit dem Vorstand führt.
HSG Gütersloh: Solev/Schalück/Schröder – Tenkamp (8), Dux (3), Kampschnieder (4/2), Schönborn, Fingberg, Skoric (3), Schöttker (2), Riechmann (5/2), Künsting, Debowicz (3)