Aller Anfang ist schwer – Rückblick auf eine turbulente erste Saison

Im September 22 startete zum ersten mal seit langer Zeit eine weibliche D-Jugend Mannschaft für die HSG. Nach dem Ende der Corona Beschränkungen hatten sich über den Sommer im neu aufgezogenen Jugend Training so viele motivierte Spielerinnen und Spieler zusammengefunden, dass neben der “gemischten D-Jugend” zusätzlich eine reine Mädchenmannschaft gebildet werden konnte. Da ich zuvor zusammen mit Hans Oldenburg das E-Jugend Training unter Thomas Flöttmann unterstützt hatte wurde mir das Amt des Trainers angetragen.

Als Trainer-Neuling bin ich dabei ebenso ins kalte Wasser gesprungen wie die Mädchen, die zum Teil erst wenige Wochen Handball-Erfahrung mitgebracht haben. Meine eigene aktive Spielerfahrung liegt zwar schon viele Jahre zurück, aber die Motivation den Spaß am Handball zu vermitteln und mein Wissen weiterzugeben hatte schließlich überwogen.

Die Trainingseinheiten 2 mal die Woche zusammen mit der gemischten D verliefen sehr vielversprechend und die Mädchen machten enorm gute Fortschritte bei Grundlagen wie Kondition, Koordination, Ballbeherrschung und Regelwerk. Entsprechend  motiviert sind wir in die ersten Spiele gestartet. Leider waren die Rahmenbedingung nicht günstig, denn zum Neustart nach Corona hatte sich der Verband für eine Art Vorauswahl-Runde entschieden. Als Folge wurden alle Mannschaften die sich für die Kreisklasse oder Kreisliga gemeldet hatten „in einen Topf geworfen“ und die Hinrunde wurde in zwei willkürlich gemischten Staffeln gespielt. Das „Losglück“ der HSG wollte nun, dass unsere aufstrebenden Neulinge  mit Wiedenbrück, Hörste oder Harsewinkel  gleich zu Beginn sehr starke etablierte Mannschaften als Gegnerinnen bekamen denen man das Mehr an Spiel-Erfahrung aus jüngeren Jahrgängen deutlich ansah.

Dementsprechend fielen die Ergebnisse aus und ich ziehe meinen Hut vor meinen Mädchen, dass sie sich davon nicht haben abschrecken lassen. Wie haben wie man so schön sagt „ordentlich was auf die Mütze bekommen“ aber sie haben sich mutig bis zum Schluss jedem Gegner gestellt, alles gegeben, die Niederlagen mit Fassung getragen, und haben beim nächsten Training konsequent weiter an sich gearbeitet. Mein Dank geht dabei an die Eltern die sicherlich öfter mal Trost spenden und moralische Aufbauarbeit leisten mussten. Ich persönlich hätte mir gerade für die allerersten Spielerfahrungen der neuen Mädchen ein etwas ausgeglicheneres Niveau gewünscht, damit sich so etwas wie das eigene Spiel auch erstmal entwickeln kann.

Im November wurden dann die jeweils 4 Besten der beiden Staffeln in eine neue Kreisliga einsortiert und die verbleibenden Mannschaften bildeten die neue Kreisklasse. Entsprechend verlief die Rückrunde in der Kreisklasse aus HSG Sicht nun auch „interessanter“. Das viele Training zahlte sich mehr und mehr aus und die Mannschaft konnte sich von Spiel zu Spiel immer weiter steigern. Gerade der eigene Angriff konnte mit Mut zum Torwurf Erfolge erzielen und die Ergebnisse knapper gestalten. Es scheint also zu stimmen, was ich als Antwort bekam wenn ich andere (auch die gegnerischen) Trainer fragte: “Handball Spielen lernt man am besten durch Handball spielen”.

Nicht unerwähnt bleiben soll die kräftige Unterstützung aus der E-Jugend in den Wintermonaten, wenn der Kader aufgrund von Erkrankungen zu stark geschrumpft war. Elina, Ina, Lisa, Emma und Emily waren dankenswerter weise spontan bereit zu helfen, haben tolle Leistungen gebracht und konnten im Gegenzug schon mal D-Jugend Luft schnuppern. Ich bin sicher sie werden in der nächsten Saison auf jeden Fall eine Verstärkung für das Team sein.

Leider sind nicht alle Mädchen vom Anfang der Saison dabei geblieben und haben aus unterschiedlichen Gründen den Handball-Sport wieder aufgegeben, aber ich glaube, dass ist in dieser Altersgruppe nichts ungewöhnliches. Die Tatsache, dass auch in der laufenden Saison noch neue Spielerinnen dazugewonnen werden konnten, freut mich allerdings um so mehr, denn das die Mädchen von sich heraus Freundinnen „anwerben“ spricht für genau die Handball-Begeisterung die ich wecken wollte. Offensichtlich habe ich als Neu-Trainer viel richtig gemacht, auch wenn der erste Sieg noch auf sich warten lässt. 

Mein ganz besonderer Dank geht an die Eltern Irina, Nicole, Volker, Torben, Stefan und Stefan ohne deren tatkräftigte Unterstützung bei den Spielen und im Training diese Saison gar nicht möglich gewesen wäre.

Vielen Dank an das Team, Eltern und allen Helfern.

Ihr/euer

Matthias Rump

Trainer HSG D-Mädchen