Abwerben von Jugendspielerinnen und -spielern

Es betrift dich nicht, bis es dich trifft.

Aus diesem Grund erklären wir uns solidarisch mit dem offenen Brief von Jugend-Ausschuss-Vorsitzende Renate Plötner vom Handballkreis Gütersloh auf der endsprechende Webseite [weiter…]

Ein Abwerben von Jugendspielerinnen/-spielern sollte fair und transparent gehalten werden.

Es kommt oftmals zu Missverständnissen zwischen den Vereinen, wenn der Kontakt sofort direkt mit den Jugendspielerinnen/-spielern oder deren Eltern aufgenommen wird. Das erste Gespräch hat immer mit dem aktuellen Trainer zu erfolgen. Er kennt die Spielerinnen /-spieler und kann mit dem interessierten Verein Informationen austauschen.

Natürlich kann ein Vereinswechsel dazu beitragen, Spielerinnen/-spieler entsprechend ihres Leistungsvermögens zu fördern. Jedoch sollten auch wichtige Belange wie z.B. Freunde, soziale Kontakte, Trainingszeiten, Schulbesuch und Fahrtwege berücksichtig werden.
Ein Abwerben soll aber nicht dazu dienen, eigene Mannschaften aufzufüllen, um diese spielfähig zu halten und diese möglichst im HV (Oberliga/Verbandsliga) unterzubringen.

Eine Kontaktaufnahme mit den Spielerinnen-/spielern sollte daher erst im zweiten und weiteren Schritt erfolgen, dabei sollen auch die Eltern mit einbezogen werden. Erst wenn auch Interesse von Seiten der Spielerinnen/-spieler besteht, empfiehlt es sich, Probetrainingseinheiten zu vereinbaren, um danach ehrlich reflektieren zu können. Erst dann sollte eine gemeinsame endgültige Entscheidung getroffen werden.

Wichtig ist es danach ebenfalls, mit dem aktuellen Trainer zu sprechen und den Verein über den Wechsel oder das Gastspielrecht/Zweitspielrecht zu informieren. Alle Fristen, und Regularien, die so ein Wechsel mit sich bringt, sind einzuhalten.

Leider wird dem Jugendausschuss immer wieder mitgeteilt, dass sich viele Vereine nicht an diese Vorgehensweise halten!!!

Der Leistungsgedanke sollte in der kommenden Saison nicht der Alleinige sein. Vielmehr ist es wichtig, nach über einem Jahr Handballpause im eigenen Verein und im eigenen Ort die Kinder und Jugendlichen mit guten Konzepten wieder für Handball zu begeistern. Das birgt auch für die Zukunft weitere gute Chancen. Alles andere ist unsportlich und nicht fair. Die kommende Serie wird noch nicht so sein, wie es vor Corona war. Viele verstehen das einfach noch nicht. Wie kann man denn nach einer so langen Handallpause die Spielerinnen/-spieler bzw. die Mannschaften überhaupt leistungsgerecht beurteilen?

Rietberg, 21.05.2021
JA-Vorsitzende
Renate Plötner